„Ätsch – das neue Game das Vati dir für dein Referat versprochen hat, das krieg jetzt i-ich! Ich hab nämlich ne Eins in Deutsch!“ „Halt die…“ das Deutschbuch fliegt quer durchs Wohnzimmer gegen die Tür. Die Schwester hatte sie schnell hinter sich zugezogen. „Verdammtes Referat! Hol es der Teufel!“ Er hatte seinen Freunden schon von dem neuen Game erzählt, geplant, sich mit anderen verabredet. Die sind so einen tolle Clique…
Hand aufs Herz: hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass ihm der Deutschunterricht so richtig ans Herz gewachsen ist, weil der ihm ein neues Game einbringen könnte? Der Schuss geht hier mit großer Wahrscheinlichkeit nach hinten los! Dazu gibt es schon jede Menge Literatur unter dem Titel „Gestraft durch Belohnung“! (Punished by Rewards)
Und Drohungen bringen noch weniger.
Siehe „Angst tötet Neuronen“.
Also, was bleibt? Sich gemeinsam hinsetzen; sich Zeit nehmen; es gemeinsam versuchen; sich lieber auf die Zunge beißen, als zu rügen, wenn’s nicht klappt; in Jubel und Komplimente ausbrechen sobald irgendwo etwas gut war… Und dann mal selber Fehler machen und feststellen, dass man hier ja offenbar bereits von jemand überflügelt wird…
Es gibt da einen Zulauf im Gehirn, der jedes Getriebe wieder geschmeidig und butterweich laufen lässt.
Der Hebel, der diesen Zulauf öffnet besteht aus einer Mischung von ein bisschen Erfolg, ein bisschen Stolz, Zuversicht und Vertrauen in sich selbst.
Zaubermittel: Gemeinsam mit den Kindern üben und sich dann von ihnen überbieten lassen! Und schon fließen die Neurotransmitter und machen das Köpfchen quicklebendig!